Zielstellung dahinter war nicht nur das Fördern leistungsbestimmender Fähigkeiten, sondern auch das Verhindern einer erhöhten Dropout-Quote durch die Spieler. Die Spieler sollten wissen, dass sie in dieser schwierigen Zeit nicht allein sind, sondern dass ihre Mitspieler und das Trainerteam auch derzeit als Ansprechpartner und Freunde für sie da sind.

Da im Fußball konditionelle, technische, taktische als auch mentale Fähigkeiten für die Leistung verantwortlich sind, wurden immer zwei Aufgaben gestellt, die jeweils einen der Bereiche abdecken sollten. Zur Schulung der konditionellen und technischen Fähigkeiten wurden dabei Challenges veranstaltet, die durch die Smartphones der Spieler dokumentiert wurden. Durch die Förderung des Wettkampfcharakters war die Beteiligung sehr gut und die drei Besten jeder Challenge dürfen sich auf kleine Belohnung freuen. So wurde bspw. ein 30-Minuten Lauf mit dem Ziel der maximalen Strecke absolviert, aber auch einfaches Jonglieren mit möglichst hoher Kontaktzahl stand auf dem Programm. Auch die anderen Challenges konnten ohne großes Equipment oder Kontakt zu anderen Personen bewerkstelligt werden.

Das Schulen der mentalen und taktischen Fähigkeiten war ein weiterer wichtiger Aspekt, den das Trainerteam in dieser Zeit nicht unbeachtet lassen wollte. Durch verschiedene Aufgaben sollte an einem positiven Selbstwertgefühl gearbeitet und über die generelle Sicht auf den Fußball und das eigene Leben nachgedacht werden. Besondere Erlebnisse aus dem Fußball und den positiven Aspekten der eigenen Leistungen der bisherigen Saison wurden dabei von den Spielern ehrlich und mit dem ein oder anderen Lacher auf Spieler und Trainerseite notiert. Aber auch das Vorstellen der eigenen Lebensplanung in den nächsten Jahren und das Suchen von Vorbildern (auch abseits des Fußballs) sollte die Spieler auf eine andere Art zum Nachdenken anregen, wie sie sonst im normalen Trainingsbetrieb bisher nicht zum Tragen kam.

In Zeiten der Digitalisierung wird die U17 weiterhin versuchen den Kontakt regelmäßig durch Online-Meetings oder Social Media zueinander aufrecht zu erhalten. Natürlich hat auch in der aktuellen Zeit das Home-Schooling höchste Priorität und dadurch werden die Spieler nicht täglich vor neue Aufgaben gestellt, aber dem ein oder anderen Spieler bietet der Kontakt zu der Mannschaft vielleicht auch eine willkommene Abwechslung.

Wenn der Lockdown nicht mehr nötig sein wird, dann werden hoffentlich alle Spieler wieder voller Freude zu ihren Mitspielern und Freunden zurückkehren und dann wird nicht ganz unvorbereitet wieder der schönsten Nebensache der Welt nachgegangen.

Jonas Klammt, Trainer


 
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