Der VfB erwischte einen Start nach Maß auf dem schwierig zu bespielenden Kunstrasen an der
Gallwitzallee. Bereits in der 3. Spielminute vollendete Markus Jach eine schöne Kombination, als er
einen quergelegten Ball freistehend aus knapp 10 Metern sicher einschob. Mit der 1:0 Führung
verwaltete der VfB das Spiel sicher und erarbeitete sich noch weitere aussichtsreiche Chancen, die
jedoch nicht genutzt wurden. Nach gut 25. Minuten kam Lankwitz dann langsam besser in das Spiel,
da die Hermsdorfer ein paar Gänge zurückgeschaltet hatten und nicht mehr ganz so wach erschienen
wie noch zu Beginn der Partie. Dennoch war man die bessere Mannschaft und hätte die Führung
durchaus ausbauen können. Auf der anderen Seite versuchte Wacker mit diversen langen Bällen ihre
schnellen Außenbahnspieler einzusetzen, um so zum Torerfolg zu kommen. Der VfB wurde immer
nervöser bei eigenem Ballbesitz und das nutzte die Heimmannschaft aus. Zunächst scheiterte
Angreifer Ihlefeldt komplett frei im eins gegen eins noch an Keeper Schumann. Doch in der 35.
Spielminute war der Torwart dann machtlos, als er einen Schuss aus knapp 16 Metern nur nach
außen parieren konnte, der Nachschuss von Stürmer Florian Kozik aber die Torlinie passierte. Keine
fünf Minuten später traf dann erneut Kozik zur 2:1 Führung für die Gäste. Nach eigenem Ballverlust
in der gegnerischen Hälfte, konterte Wacker im 3 gegen 2 und ließ Torwart Schumann keine Chance.
Wacker Lankwitz hatte das Spiel nun zum Unglauben der Mannschaft und der Zuschauer binnen fünf
Minuten gedreht. Der VfB war sichtlich geschockt und hatte nun komplett die Kontrolle über das
Spiel verloren. Ein erneuter Leichtsinnsfehler wurde in der 43. Spielminute von Wackers Herrmann
bestraft, als er den Ball aus knapp 18 Metern per sattem Flachschuss im Gehäuse des VfB
unterbrachte. Die Heimmannschaft spielte nun wie aufgedreht und provozierte diverse Fehler der
Hermsdorfer. In der Nachspielzeit der 1. Hälfte dann die vermeintliche Vorentscheidung. Ein langer
Ball wurde von Innenverteidiger Schröder unterschätzt und der flinke Kozik schnappte sich das
Spielgerät vor Schumann und lief quer zum Tor in den Strafraum hinein. Hermsdorfs Flügelspieler
Yekinni versucht noch in den Zweikampf zu kommen, kam aber zu spät und brachte Kozik regelwidrig
zu Fall. Die Folge: Elfmeter für Wacker. Kapitän Majuran Kesavan nahm sich der Sache an und
verwandelte sicher und mit Hilfe des Innenpfostens zur 4:1 Führung für Lankwitz. Viele hatten nicht
mehr damit gerechnet, dass der VfB nach einer solchen Halbzeit in der man eine 1:0 Führung
verspielte und innerhalb von 10 Minuten mit 4:1 hinten lag, noch etwas zählbares aus dieser Partie
mitnehmen kann.
Doch bereits kurz vor der Pause reagierte Hermsdorfs Interimstrainer Dirk Schröder und brachte für
Jan Ellerbrok Stürmer David Reimer in das Spiel und stellte auf ein klassisches 4-4-2 System um.
Keine zwei Minuten nach Wideranpfiff sorgte Stürmer Sören Krentzel für den Anschlusstreffer. Ein
Freistoß aus dem Halbfeld landete außen bei Verteidiger Norick Bürger, der eine perfekt getimte
Flanke in die Mitte auf Krentzel schlug, welcher den Ball per Kopf zum 4:2 einnetze. Die Hermsdorfer
Aufholjagd hatte begonnen und man arbeitete an dem nächsten Treffer, dennoch war Lankwitz über
Konter stets brandgefährlich. In der 56. Spielminute wurde man belohnt. Unser Sechser Danny Falke
bekam aus gut 25 Metern den Ball, legte sich die Kugel kurz vor und schlenzte das Spielgerät
sehenswert ins Eck und ließ dabei Keeper Hackbart keine Chance – ein Traumtor! Der VfB hatte nun
wieder die komplette Kontrolle über die Partie und kam zu einigen Torszenen. Lankwitz besann sich
weiter auf ihre Konterstärke, wackelte hinten aber nun immer häufiger. In der 74. Spielminute dann die Erlösung für die Mannschaft von Dirk Schröder. Nach einem starken Ball in die Spitze ließ sich
Sören Krentzel nicht zweimal bitten und brachte den Ball im Tor zum 4:4 Ausgleich unter. Sein
siebentes Tor aus den letzten vier Spielen! Das Team hatte nun noch eine Viertelstunde, um das Spiel
komplett zu drehen – und die Chancen ergaben sich. Reimer scheiterte am stark parierenden Torwart
Hackbart im eins gegen eins und diverse weitere Abschlüsse verfehlten nur knapp das Tor. Kurz vor
Schluss bekam Flügelspieler Jach das Spielgerät noch einmal aussichtsreich vor den Fuß und setzte
den satten Schuss leider nur gegen den Innenpfosten. Nach 3 Minuten Nachspielzeit, in denen der
VfB noch einmal alles nach vorne warf, weitere Abschlüsse verzeichnen konnte, aber am Ende auch
Glück hatte, dass keiner der gefährlichen Lankwitzer Konter von Erfolg gekrönt war, beendete der
Schiedsrichter die Partie. Es blieb beim 4:4.
Ein unfassbar spannendes und nervenaufreibendes Spiel für alle Beteiligten endete mit einer
Punkteteilung, die nach dem guten Start samt Führung vielleicht als zu wenig für den VfB erscheint.
Nachdem man aber 20 Minuten komplett verschlafen hat und mit drei Toren in Rückstand geriet,
kann man durchaus von einem gewonnenen Punkt sprechen. Außerdem war die Art und Weise wie
die Mannschaft in der zweiten Halbzeit sich zurück ins Spiel gekämpft hat beeindruckend. Genau so
geht Abstiegskampf. Wenn man mit dem gleichen Einsatz und Willen die kommenden letzten vier
Partien bestreitet, ist noch alles möglich. Der VfB steht nun mit 35 Punkten einen Platz über dem
Strich vor Eintracht Mahlsdorf, die ein schlechteres Torverhältnis aufweisen. Wie immer bedankt sich
der VfB bei allen Zuschauern und freut sich über jede Unterstützung beim kommenden Heimspiel am
15.05.2022 um 14.00 Uhr an der Seebadstraße gegen den Friedenauer SC.


So spielte der VfB:
Schumann, Tietz, Schröder, Winkens, Bürger (84. Münzberg), Falke, Ellerbrok (41. Reimer), Al
Moussa, Yekinni (88. Walczuch), Jach, Krentzel
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