Geh mit keinem Fremden mit! Steig zu keinem Unbekannten ins Auto! Tausend Mal hat man diese Aufforderung seinen Kindern eingeimpft.  Gefahren lauern überall – auch auf dem Fußballplatz. Anlass genug für das Trainergespann Simone und Andreas Hann, das Programm der „Kleinen Helden" mit in das Fußball-Camp der 1. E-Jugend aufzunehmen.

 

„Lassen Sie mich!" brüllt Jan so laut er nur kann. Sein Gesicht läuft rot an. Mit aller Kraft versucht er sich von Julian loszureißen. Der hat ihn fest am Arm gepackt. Jan wirft sich auf den Boden, dreht und windet sich. Schließlich reißt er sich los und rennt weg so schnell er kann.



Dieses Verhalten kann für Jan einmal überlebenswichtig sein. Dann nämlich, wenn Julian nicht auf der guten Seite steht. Sondern jemand ist, der es auf den 10-Jährigen abgesehen hätte und ihn beispielsweise entführen wollte.

 

in diesem Fall ist es glücklicherweise ein fiktives Szenario. Julian gehört zu den Ausbildern von den „Kleinen Helden". Dahinter steckt ein Präventions-Programm, das Jascha Wozniak – ein ehemaliger Polizist – ins Leben gerufen hat. Hier geht es darum, wie Kinder sich gegen Gewalt und sexuelle Übergriffe wehren können. Dieses Präventionsprogramm ist eine Kooperation mit dem Berliner Fußballverband.

 

https://berliner-fussball.de/kleinehelden/

 

Ein Mittel des Ausbilders an diesem Tag ist es, den Nachwuchskickern Täterstrategien zu erklären, damit sie nicht zu Opfern werden. Es geht darum, sie mit Stimme und Körper stark zu machen.



Denn auch der Sport muss sich um den Schutz der Kinder kümmern, findet nicht nur das Trainerduo. Sportvereine wie der VfB sind sich hier ihrer Verantwortung bewusst: Der Kampf gegen Gewalt an Kindern ist eine nationale und gesamtgesellschaftliche Daueraufgabe.

 

Was an diesem Tag mit Julian spielerisch in 90 Minuten den Jungs vermittelt wurde, kann im Zweifel einmal lebensrettend sein. Den Nachwuchs über Gefahren aufzuklären, sie zu sensibilisieren und ihnen Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, wie sie sich in Gefahrensituationen wehren können, das waren die Ziele dieser Veranstaltung.

 

Jan jedenfalls hat das Training viel gebracht. „Es war klasse, dass uns Julian auch einige praktische Beispiele genannt hat, etwa mit welchen Sprüchen Täter um die Ecke kommen. So fies kann man ja gar nicht denken!"



 

Nun fühlt sich der Abwehrspieler zusammen mit seinen Teamkollegen noch besser aufgestellt, Gefahrensituationen im Alltag zu begegnen und entsprechendes Rüstzeug an der Hand zu haben.

 

Viele interessante Hinweise für Kinder und Eltern gleichermaßen finden sich auch auf der Homepage der Initiative:

 

https://www.kleine-helden-deutschland.de/medien/

 

Eure Heike Pauli