Auf dem schönen großen Rasenplatz entwickelte sich ein munteres Spiel mit etwas mehr Ballbesitz für die Heimmannschaft, die jedoch nicht wirklich zwingend wurde. Einmal musste VfB-Keeper Schumann wirklich eingreifen, als er einen Versuch aus dem Rückraum zunichtemachte. Der VfB war wach in den Zweikämpfen, spielte mit teils schönen Ballstafetten ebenfalls nach vorne und versteckte sich hier keineswegs gegen den Favoriten. Was gegen Teutonia beinahe den Sieg gekostet hat, war auch an diesem Sonntag wieder Thema – die Chancenverwertung.

 

Der erste Dämpfer an diesem Nachmittag folgte dann in der 30. Spielminute, als Trainer Tobias Röttgen den starken Charles Duncan auswechseln musste, nachdem sich dieser bei einem Zweikampf das Knie verdrehte. Für ihn kam Matteo Münzberg ins Spiel. Dieser fügte sich nahtlos in das bis dato gute Spiel des VfB ein. Nachdem man selbst einige Versuche unglücklich liegen ließ oder an Mariendorfs Keeper Chaw scheiterte, jubelte der TSV auf der anderen Seite in der 42. Spielminute über die 1:0 Führung. Ein Freistoß von außen landete beim komplett frei stehenden Frazer, der den Ball vor dem Tor mit dem Kopf querlegte und Stürmer Yeboah nur noch einschieben musste. Mit dem 1:0 ging es dann für beide Teams in die Halbzeitpause.

 

Der VfB nahm sich einiges vor für die zweite Hälfte, machte man doch ein äußerst starkes Spiel gegen den Favoriten aus Mariendorf. Aber bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff musste die Mannschaft einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Mariendorf brachte den Ball über außen in den Strafraum, wo der Klärungsversuch vom 6er Pascal Vergin unglücklich in Richtung eigenes Tor flog. An Schumann vorbei ging der Ball an den Pfosten und von dort genau vor die Füße von Mariendorfs Martin Zander. Dieser musste nur zum 2:0 einschieben. Als Vergin dann keine zehn Minuten später auch noch überraschend die rote Karte in einem bis dato sehr fairen Spiel sah, schien das Spiel für den VfB gelaufen. Die Partie verflachte ein wenig und Mariendorf machte nicht mehr als das Nötigste, kam aber dennoch zu einigen Abschlüssen die Torwart Schumann alle abwehrte.

 

Trainer Röttgen hatte derweil Stürmer Reimer für den umtriebigen aber angeschlagenen Jach, sowie Patrick Walzcuch für Jasper Rau eingewechselt. Der VfB war nun wieder wach und versuchte zu Zehnt alles, um die Niederlage abzuwenden. So kam man erneut zu Chancen, die von Mariendorfs starkem Keeper Chaw vereitelt wurden. Dann folgte der nächste verletzungsbedingte Wechsel auf Seiten des VfB. Flügelspieler Albert Bauder musste vom Platz, für ihn kam Muiz Adedotun Yekinni ins Spiel. Und dieser sorgte gleich für eine Menge Wirbel. Sören Krentzel war es jedoch vorbehalten den umjubelten und verdienten Anschlusstreffer in der 85. Spielminute zu erzielen, als er den Ball von Innenverteidiger Ellerbrok erhielt und das Spielgerät aus knapp 16 Metern ins Eck schoss. Nach dem Anschlusstreffer warf die Mannschaft noch einmal alles nach vorne und es flogen diverse lange Bälle in Richtung Mariendorfs Sechzehnmeterraum.

 

Und dann kam der große Schockmoment des Spiels. Verteidiger Schröder schlug einen langen Ball nach vorne. Außenverteidiger John Bredow versuchte diesen zu erreichen ebenso wie Mariendorfs Keeper Chaw. Bredow war wohl einen Moment eher am Ball, nichtsdestotrotz krachten beide böse an der Sechzehnmeterlinie zusammen und blieben am Boden liegen. Keeper Chaw verlor sogar das Bewusstsein und Bredow waren die Schmerzen sichtlich anzumerken. Der Krankenwagen wurde sofort gerufen, beide wurden noch auf dem Platz behandelt und nach ca. 30-40-minütiger Unterbrechung ins Krankenhaus gebracht. Gute Besserung an dieser Stelle an Keeper Chaw der eine schwere Gehirnerschütterung erlitt und VfB-Spieler Bredow, der sich sowohl das Jochbein, als auch den Arm brach. Der fällige Freistoß nach der langen Unterbrechung brachte nichts mehr ein für den VfB und war auch die letzte Aktion dieses Spiels.

 

Eine mehrfach bittere Niederlage an diesem Sonntag, da die Mannschaft ein tolles Spiel machte, sich hierfür nicht belohnte und nun zusätzlich auf mehrere Spieler aufgrund von Verletzungen und einer roten Karte verzichten muss. Nach dem freien Osterwochenende kommt es dann am 24.04.2022 um 14 Uhr zum Abstiegsshowdown an der Seebadstraße gegen die „Zweitvertretung" des SC Staaken. Hier muss das Team punkten und freut sich über jede Unterstützung.

 

So spielte der VFB:

Schumann, Rau (62. Walzcuch), Ellerbrok, Schröder, Bredow, Vergin, Al Moussa, Bauder (78. Yekinni), Duncan (30. Münzberg), Jach (62. Reimer), Krentzel

 

 Autor: Niklas Schumann